Gefahrgutaustritt, Menschenleben in Gefahr


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Einsatzort Details

Appen / Appener Str.
Datum 07.11.2013
Alarmierungszeit 08:52 Uhr
Einsatzende 12:00 Uhr
Einsatzdauer 3 Std. 8 Min.
Alarmierungsart Digitaler Meldeempfänger und Sirene
Mannschaftsstärke 20
eingesetzte Kräfte

Freiwillige Feuerwehr Appen
      ABC-Dienst Kreis Pinneberg / LZG
          Fahrzeugaufgebot   LF 20/16  LF 16/12  MZF  MTW
          TH G X Y

          Einsatzbericht

          Vergleichsweise glimpflich ist letztlich ein Unfall mit Gefahrstoffen am Donnerstagvormittag in Appen ausgegangen. Drei Personen wurden leicht verletzt zur Beobachtung in Krankenhäuser eingeliefert. Der ätzende Stoff wurde von der Feuerwehr aufgefangen und gesichert. Im Einsatz waren die Freiwillige Feuerwehr Appen, der ABC-Dienst Kreis Pinneberg, die Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein sowie die Polizei mit insgesamt etwa 50 Einsatzkräften. Eine Gefahr für die Bevölkerung hat zu keiner Zeit bestanden.

          Bei Entladearbeiten auf einem Firmengelände war am Donnerstag gegen 8.40 Uhr eine 2,5 Liter fassende Glasflasche, gefüllt mit Eisessig (Essigsäure) zu Bruch gegangen. Jeweils vier solcher Flaschen waren in einem Karton verpackt. Diese waren Bestandteil der Ladung eines Sattelaufliegers. Bei dem Unfall sind drei Mitarbeiter mit dem flüssigen ätzenden Stoff, der Haut- und Atemwegsreizungen verursachen kann, in Berührung gekommen. Die Personen brachten sich bis zum Eintreffen der Rettungskräfte selbstständig in Sicherheit. Sie wurden von der Feuerwehr Appen grob dekontaminiert und dann mit Rettungswagen in die Regionklinik Pinneberg bzw. die Uniklinik Eppendorf zur Beobachtung eingeliefert. Außerdem wurde das komplette Gebäude durch die Firmenleitung evakuiert.

          Nach der Versorgung der Leichtverletzten haben die Gefahrgutspezialisten des ABC-Dienstes unter Chemikalienschutzanzügen (CSA) und Atemschutz die von dem Eisessig durchnässten Kartons geborgen. Die geringe ausgelaufene Menge wurde so gut wie es ging aufgenommen. Anschließend wurde der Bereich der Entladerampe und der Sattelauflieger gut durchlüftet ehe die Einsatzstelle gegen 11 Uhr an die Firma übergeben werden konnte.

          Zu Beginn des Einsatzes war seitens der Polizei eine Radiodurchsage mit der Bitte, Fenster und Türen geschlossen zu halten, veranlasst worden. Dies war eine berechtigte Vorsorgemaßnahme, da anfangs die Menge des ausgetretenen Gefahrstoffs noch nicht feststand. Unmittelbar neben den Kartons mit der beschädigten Glasflasche Eisessig stand in dem Sattelauflieger auch ein 1000-Liter-Gebinde, das von außen ebenfalls leicht feucht war. Eine ernsthafte Gefahr hat für die Bevölkerung aber tatsächlich zu keiner Zeit bestanden.

           

          Kräfte FF Appen: 17 mit 4 Fahrzeugen ABC-Dienst Kreis Pinneberg: ca. 20 mit acht Fahrzeugen RKiSH: 12 mit 4 RTW, 1 NEF, OrgL, Pressesprecher KFV Pinneberg: stellv. Kreiswehrführer, Pressesprecher Polizei: mehrere Streifenwagen.

          Text: Michael Bunk, Kreispressewart