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Anfang der 1950er Jahre bemühte sich die Bundesregierung, den Zivil- und Katastrophenschutz neu zu organisieren. Dazu gehörte unter anderem der Aufbau von Warnämtern sowie ein flächendeckendes Alarmierungssystem, um die Zivilbevölkerung warnen zu können. Diese Möglichkeit zur Warnung und Alarmierung wurde durch die Installation von Sirenen erreicht. Sehr oft wurde das Sirenenmodell E-57 (siehe Alarmierung) eingesetzt. Der Katastrophenalarm wurde bis Mitte der 1970er Jahre durch folgendes Sirenensignal mitgeteilt:

3x Dauerton von 12 Sekunden Länge mit je 12 Sekunden Pause, danach 1 Minute Dauerton.

Da der "3x Dauerton mit 12 Sekunden Länge" auch für die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren genutzt wurde, entschied man sich Mitte der 1970er Jahre, diesen auf 1 Minute Heulton für die Alarmierung im Katastrophenfall zu ändern.

Das Ende des Kalten Krieges und der Fall der Mauer führten zum Wegfall der Warnämter des Zivilschutzwarndienstes. Städte konnten die Sirenen vom Bund übernehmen, mussten den Unterhalt jedoch selbst tragen, woraufhin viele Sirenen verschwanden. Seitdem gibt es kein flächendeckendes Warnsystem für die Bevölkerung mehr - abgesehen von Warnmeldungen, die über Radio und Fernsehen verbreitet werden können. 

Die Ausdünnung des Sirenennetzes wird inzwischen von vielen Politikern als Fehler angesehen, da damit auch die Warnmöglichkeiten bei zivilen Großschadensfällen (z.B. bei Hochwasser) verloren gegangen sind. Bei Stromausfällen sind Rundfunkdurchsagen faktisch nutzlos, da nur wenige Haushalte batteriebetriebene Radios besitzen (vom Autoradio abgesehen). Es sind aber Diskussionen aufgekommen, die eine Reaktivierung der Sirenen immer wahrscheinlicher machen.

Man darf dabei aber nicht vergessen, dass viele Sirenen netzabhängig sind und somit im Falle eines Stromausfalles auch nicht funktionieren. Aus diesem Grund sucht das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe nach einem neuen Medium für die großflächige Katastrophenwarnung. Dieses Medium muss einen ähnlichen "Weckeffekt" haben, wie die Sirene um die Bevölkerung jederzeit aufmerksam zu machen.

 

Feuerwehrsignale

Sirenenproben werden regelmäßig von der jeweiligen Alarmzentrale durchgeführt. Im Kreis Pinneberg erfolgt der Probealarm jeden ersten Samstag um 12.00 Uhr. Ausgelöst wird der Alarm durch die "Integrierte Rettungsleitstelle West" in Elmshorn. Zur Sirenenprobe wird vielerorts das normale Sirenensignal der Feuerwehr verwendet. Alternativ wird in einigen Orten und Regionen die Sirene nur kurz ausgelöst, so dass diese nur einen leisen, kurzen Heuler von sich gibt.

Das Sirenensignal der Feuerwehr besteht im Gegensatz zu dem oben erwähnten Katastrophenalarm aus drei Dauertönen von je 15 s Länge. Im Kreis Pinneberg kommt dieses Signal nur noch bei der Alarmierung der Feuerwehr zur Anwendung.


Zivilschutzsignale

Diese Signale werden für großflächige Ereignisse z.B. im Verteidigungsfall oder bei Hochwassergefahr, aber auch bei örtlichen Großschadensfällen verwendet. 

In Deutschland werden die folgenden 2 Sirenensignale benutzt:

Alarm
Ein auf- und abschwellender Heulton, 1 min lang.

Entwarnung
Ein gleich bleibender Heulton von ebenfalls 1 min Länge.

 

Quelle: Wikipedia